Stellen Sie sich vor, Sie sitzen gemütlich in eine kuschelige Decke gewickelt auf ihrem Sofa und lassen sich die Füsse vom knisternden Feuer im Kamin wärmen, während draussen der Wind heult.
Nun zünden Sie eine Kerze an, schieben unsere neue CD «Evening» in den Spieler und drücken auf Play:
Steven Fishwicks lyrische Trompete und Herwig Gradischnigs warmes Saxophon schmeicheln sich in Ihre Ohren und Sie strecken wohlig die Füsse aus. Das «Shannon Barnett Quartet» lässt Sie anschliessend mit einem treibenden Uptempo-Track motiviert in die Küche tänzeln und munter im Offbeat Gemüse schnipseln. Vielleicht wagen Sie mit «Au Fil du Vent» von Belinda Bones sogar, angetrieben durch die Groovenden Rhythmen, einen kurzen Verdauungs-Spaziergang und lassen sich mit dem Wind treiben? Spätestens mit Flügelhornist Daniel Schenker und Tenorist Chris Cheek werden Sie so richtig romantisch und hängen lächelnd schönen Erinnerungen nach. Das Nduduzo Makhathini Trio erinnert Sie daran, dass man auch so richtig auf die Pauke hauen darf – schwingen Sie das Tanzbein vor dem Kamin, und schütteln Sie ihren Frust des Tages ab!
«Evening» vom Fabian Willman Trio macht deutlich, dass wir jetzt doch voll im Feierabend angekommen sind und so allmählich zum Bett schielen. Vielleicht noch einen letzten Tee vor dem Schlafengehen und mit geschlossenen Augen die tragende Trompete von Heidi Bayer geniessen? Das Duo Matthieu Michel, Flugelhorn, und Jean-Christophe Cholet, Piano, zaubern die ersten Träume hervor, und wenn Sie jetzt nicht bereits tiefenentspannt schlummern, dann wird Sie Florian Arbenz’ «Truth» sanft und leicht in die Welt der Träume gleiten lassen.
Das Auswahlteam, Simon Spiess, Snejana Prodanova und Lukas Wyss, wünscht Ihnen einen genussvollen Abend!
Für unsere letzten beiden CD-Produktionen hatten wir uns jeweils ein Thema mit einem Partner vorgegeben, was natürlich die Auswahl einschränkte. Bei der jetzigen CD hingegen waren wir frei, ganz ohne Auflagen. Das wollen wir mit dem Titel NO COMPROMISE ausdrücken. Von vielen Möglichkeiten haben wir diejenigen Stücke ausgewählt, welche uns am besten gefallen haben und auch eine abwechslungsreiche, aber passende Zusammenstellung ergeben. Sie beinhaltet eine herrlich swingende Version von Syeeda’s Song Flute, die im Rahmen unserer Hammondwoche im Sommer 2020 aufgenommen wurde. Sowie die beiden Stücke Monks Mood und You Don’t Know What Love Is, die neben den tollen Solisten Beispiele dafür sind, wie raffiniert man für drei Bläser arrangieren kann. The Beehive mit seiner Energie in schwindelerregendem Tempo und auch Happy 13 mit seinem waghalsigen Thema und der Leichtfüssigkeit, mit der die Musiker mit dieser Taktart umgehen. Viel Spielfreude zeigt sich auf Chasing My Own Tail, in welchem neben dem spannenden Bass-Intro viel Interaktion und unterschiedlichste Trompetenklänge zu hören sind. Ruhige Pole bieten dann das stimmungsvolle Whales oder die melodiöse Komposition La Ceremonia die geradezu einlädt, in die Musik einzutauchen.
Das Auswahlteam Simon Spiess, Hannes Kumke, Stephan Kurmann und Lukas Wyss wünschen Ihnen viele spannende Hörerlebnisse!
Das biennale Festival CULTURESCAPES hat es sich zur Aufgabe gemacht, Fragen und Widersprüche, Zweifel und Unsicherheiten sowie Konflikte und Zukunftsvisionen zu sammeln, um in seiner Programmierung über das Bekannte und schon oft Gesehene hinauszugehen. In der fünfzehnten Ausgabe widmete sich das Festival 2019 Polen und stellte dabei drei Spannungslinien in den Fokus: Protest, Geschichte und Spiritualität. Im Raum Basel und in weiteren 18 Städten aller vier Sprachregionen der Schweiz, sowie in Lörrach (D) und Mulhouse (F), fanden Veranstaltungen in den Sparten Musik, Tanz, Theater, Film, Kunst, Literatur und Fokus statt. Das umfangreiche Programm bot zahlreiche Gelegenheiten, die Kultur Polens kennenzulernen und vorgefertigte Bilder und Vorstellungen zu hinterfragen oder auch zu revidieren. Siehe auch: www.culturescapes.ch
Zwischen dem bird’s eye jazz club und dem Culturescapes Festival besteht seit vielen Jahren eine enge Zusammenarbeit und in der Ausgabe 2019 konnten sieben Bands mit polnischem Hintergrund im bird’s eye präsentiert werden. Diese CD stellt einen Teil von Ihnen vor.
Polen ist ein Land mit einer sehr reichen Jazz-Geschichte: Interpretationen von Werken grosser Namen aus der Vergangenheit wie die von Krzysztof Komeda und Tomasz Stanko trafen im Programm auf die wilde junge Jazzszene um das Atom String Quartett und Adam Baldych.
Diese CD soll einen kleinen Einblick in die vielfältige Kultur Polens bieten und Lust machen auf so viel mehr...
Die Auswahlgruppe: Jurriaan Cooiman, Lukas Wyss und Stephan Kurmann
Manche von Euch erinnern sich vielleicht an mich als den Tontechniker des Clubs, welcher ich während 13 Jahren war. Ich habe unzählige Stunden hinter der Bühne und vor dem Aufnahme-Equipment verbracht und dabei sehr viele wunderbare Songs gehört. Wenn dann ein Stück wirklich loszugehen anfing, die Musiker zu grooven began nen, flirrte der Club jeweils vor Energie, und ich hatte in meinem kleinen Raum oft eine richtige Party. Auf meine Anfrage hin bekam ich den Auftrag, die Auswahl für die diesjährige CD zu treffen. Für dieses Album durchforstete ich in Erinnerung an diese Momente zuerst meinen Kopf und machte mich danach an den Abgleich mit dem Archiv des Clubs. Tatsächlich war das ein bisschen wie ein Traum: Alle je im bird’s eye gemachten Aufnahmen lagen vor mir, waren zu meiner Verfügung. Für einen leidenschaftlichen DJ, als den ich mich immer noch bezeichne, war es wie «Crate Diggin’» – in alten Kisten nach Musikperlen suchen, im Archiv Schätze neu entdecken oder kaum gehörte Musik zum Vorschein bringen.
Für Volume 20 habe ich mir zur Aufgabe gemacht, den «Groove» hochleben zu lassen. Der Fokus liegt somit bei Musik, welche die Köpfe nicken lässt, allenfalls unwiderstehlich zur Bewegung verlockt oder sogar zum Tanzen animiert. Das bird’s eye ist zwar nicht unbedingt für Tanzmusik bekannt, und doch wurden erstaunlich viele Songs gespielt, die genau dazu einladen – und auch dazu geführt haben.
Ich habe viel Material entdeckt. Viel mehr, als für eine abwechslungsreiche, knackige und ausgewogene CD ge braucht werden kann. Die stärksten und packendsten dieser Tunes finden Sie in der hier vorliegenden, von mir und dem bird’s-eye-Team getroffenen Auswahl. Wir wünschen Ihnen viel Freude daran – und dass Sie zumindest die Füsse dabei nicht stillhalten können...
Michael Scherrer
Die Ihnen vorliegende Volume 19 widmet sich den mittleren (medium) und hohen (up) Tempi und dem, was dazwischen liegt. Sie würden also vergeblich nach den magischen Momenten einer ganz ruhigen, langsamen Ballade suchen. Dies könnten Sie eher auf der vor zehn Jahren veröffentlichten Volume 9 «Ballads» finden. Auf dieser CD geht es meist etwas lebhafter zu.
Schnelle Stücke bilden oft Höhepunkte in einem Jazzkonzert und werden entsprechend gezielt eingesetzt. Durch ihre Energie beleben sie den ganzen Abend, vermitteln eine gewisse Euphorie und ziehen das Publikum in ihren Bann.
Sie stellen den/die MusikerIn aber auch vor grosse Herausforderungen. Um Up Tempi spielen zu können, wird ein tiefes Verständnis aller im Stück vorhandenen Informationen (Melodie, Rhythmik, Harmonie) benötigt. Während man bei einer Ballade noch eher Zeit hat, den Akkorden zu folgen, sollte man bei einem schnellen Stück die Harmonien möglichst im Voraus schon hören. Alles fliegt deutlich schneller vorbei und es bleibt keine Zeit zu reagieren. Auch benötigt der/die MusikerIn ein hohes Mass an technischen Fertigkeiten auf dem Instrument, um sich in der Improvisation ohne Einschränkungen ausdrücken zu können oder auch um ein virtuoses Thema zu spielen. Wirklich schnelle Tempi sind auf dieser CD allerdings nur wenige vorhanden.
Auch innerhalb einer beschränkten Tempo-Bandbreite bietet diese Auswahl eine grosse musikalische Vielfalt und zeigt ein überaus hohes Niveau auch der jüngeren lokalen Szene auf. Es sind auf dieser CD praktisch alle Generationen vertreten; noch unbekannte Namen wie auch prominente Musiker aus der lokalen, der europäischen und der US-amerikanischen Szene.
Das Auswahlteam bestehend aus Simon Spiess, Lukas Wyss und Stephan Kurmann wünscht Ihnen eine vergnügliche Fahrt.
Nachdem uns Volume 16 und 17 nach Island und in die Zusammenhänge zwischen alter Musik und Jazz führten, widmet sich die vorliegende CD Volume 18 ganz unserem «Normal»-Programm. Beim Hören der Auswahl kommt die grosse Bandbreite der vertretenen Stile, die sich alle unter dem Begriff «Jazz» zu Hause fühlen, zum Tragen, und es wird klar, dass «Jazz» den Spagat schafft, Tradition und Innovation zu verbinden, ja, dass diese beiden Komponenten sogar wesentliche Bestandteile dieser Musik sind. Dies gewährleistet, dass Jazz sich ständig weiterentwickelt und eine lebendige Musik bleibt. Mit manchen der hier vertretenen KünstlerInnen verbindet das bird’s eye bereits eine lange Freundschaft, andere sind erst kürzlich zu unserer «grossen Familie» dazugestossen. Was diese MusikerInnen verschiedenster Altersgruppen und Herkunft verbindet, ist die Liebe zum besagten Genre Jazz und die Freude an der Improvisation.
Lukas Wyss, Stephan Kurmann und David Grottschreiber haben die Stücke für Sie ausgewählt und wünschen Ihnen ein genussreiches Hörerlebnis.
CULTURESCAPES ist ein multidisziplinäres Kulturfestival, das sich der Erforschung von «kulturellen Landschaften», dem Erleben von Kultur und dem kulturellen Austausch verschrieben hat. Der bird’s eye jazz club pflegt mit den Organisatoren seit vielen Jahren eine enge Zusammenarbeit und beteiligt sich am vielfältigen Programmangebot.
2015 galt der Fokus Island &ndash das Land der Elfen und der sagenumwobenen Natur. Insbesondere in Reykjavik, gibt es eine lebendige und sehr eigene Jazzszene: Eine grundsätzliche Melancholie ist Teil der Musik und trifft auf große Melodieinterpreten, welche sich keiner Tradition verpflichtet fühlen und die Denk- und Spielweisen des Jazz mit neuen Spieltechniken und einer Klangvielfalt aus anderen Genres anreichern.
Die Isländer kennen sich untereinander und insbesondere die Jazzszene ist eng verwoben. So spielten in unserer Jazzreihe zum Teil die gleichen Musiker in mehreren Projekten mit und jene, die gerade nicht selbst auf der Bühne standen, traf man fast immer im Publikum an.
Die vorliegende CD enthält eine Auswahl aus den Aufnahmen der Konzerte im bird’s eye jazz club. Die Auswahlgruppe bestehend aus Lukas Wyss, Christoph Huber, Stephan Kurmann und Jurriaan Cooiman wünscht Ihnen ein spannendes und bleibendes Hörerlebnis!
In der Konzertreihe «Spiegelungen», die vom 26. bis 30. August 2015 vom «bird’s eye jazz club» in Zusammenarbeit mit der Schola Cantorum Basiliensis/Musikhochschulen FHNW durchgeführt wurde, gestalteten Ensembles aus der Alten Musik und Jazz-Formationen gemeinsame Konzertprogramme, um auf musikalische Weise die Gemeinsamkeiten und Unterschiede ihrer verschiedenen musikalischen Sprachen auszuloten.
Im Auftaktkonzert wurden mit Satzvorlagen der Renaissance und dem Great American Songbook standardisierte Improvisationsvorlagen gegenübergestellt. Im zweiten Konzert vertonten Thomas Leininger und Sebastian Böhlen ein neu von Tina Hartmann verfasstes Libretto über Janus und die Spiegelung der Antike: Leininger in einem hochbarocken Stil (leider nicht auf der CD enthalten), Böhlen in einem modernen Jazzstil. Der dritte Abend war der Deklamation und spontanen Textvertonung gewidmet: «Storytelling and Recitar cantando». Die beiden Gruppen um die Sänger Sven Schwannberger und Tobias Christl zeigten, trotz der unterschiedlichen musikalischen Sprachen, wie ähnlich die Themen und Emotionen sind, um die es in beiden Musikstilen geht, und zudem, auf welch ähnliche Weise diese die Zuhörer erreichen können.
Der vierte Abend stand im Spannungsfeld von instrumentaler Improvisation und Komposition: «Prontezza e Galanteria – Improvisationsaufgaben an ein Alte-Musik-Ensemble und eine Jazzband». Die Ensembles griffen Themen und Formen aus dem fremden Stil auf und improvisierten dann in der jeweils eigenen musikalischen Sprache darüber, woraus z.B. eine Jazz-Suite und barocke Fugen über ein Modern-Jazz Thema entstanden.
Die gemeinsamen Konzerte brachten die überzeitlichen Regeln ins Bewusstsein, nach denen improvisierte Musik seit Jahrhunderten gestaltet wird. In diesem Sinn ist die Alte Musik viel moderner als sie meist erscheint und der Jazz fusst in einer viel älteren Tradition, als er sich selbst bewusst ist.
«Live at the bird’s eye Volume 15» widerspiegelt mit einer Auswahl aus unserem vielfältigen und abwechslungsreichen Programm, dass wir sowohl die Jazztradition und ihre Wurzeln pflegen, uns aber mit der Musik auch ständig auf neue und unterschiedliche Pfade begeben. Die CD dokumentiert dies anhand der darauf vertretenen unterschiedlichen Stile und der traditionellen bis nicht ganz alltäglichen Bandbesetzungen.
Als Hörer darf man sich auf drei Eigenkompositionen der jeweiligen Bandleader, zwei neu interpretierte und berühmte Standards aus dem Great American Songbook, einen brasilianischen Bossa Nova Klassiker und eine oft von Big Bands interpretierte Komposition des Trompeters Bert Joris freuen. Letztere jedoch adaptiert für Jazzquartett mit Bandoneon.
Die Auswahlgruppe Cédric Gschwind, Willy Strehler, Dieter Häner, Stephan Kurmann und Lukas Wyss wünschen Ihnen viel Spass!
«Live at the bird’s eye Volume 14» nimmt Dich auf eine ganz besondere Reise mit. Straight Ahead ist ein Stil des Modern Jazz der keine «Zick-Zacks» und «Kapriolen» macht. So beschreibt es Ekkehard Jost in seinem Buch «Sozialgeschichte des Jazz in den USA» (Frankfurt a.M. 1982, S. 242). Man könnte es auch auf Deutsch als «Geradeaus - Jazz» übersetzen. Eine Stilform des Jazz, die ihre Blütezeit in etwa zwischen 1940 – 1960 erlebte. Die Merkmale sind u.a. der treibende «walking bass» in Kombination mit der Swingbegleitung des Schlagzeuges. Typisch ist auch der Aufbau der Form mit der Gliederung Thema Solos Thema und eine harmonische Struktur, welche aus einfachen Liedformen abgeleitet ist.
Jazz ist ein Begriff der keine Grenzen kennt und auch innerhalb der Bezeichnung «Straight Ahead» gibt es unendliche Möglichkeiten der Variationen und Entfaltung von Ideen.
Die sieben auf dieser CD zusammengestellten Stücke kann man alle diesem Stil zuordnen, deshalb haben wir unserem «Volume 14» den Namen «Straight Ahead» gegeben. Dabei bildet «Youssou» die Ausnahme und den Kontrast, aber was letztendlich zählt, ist die Qualität. Alle Stücke wurden in den letzten zehn Jahren aufgenommen und dokumentieren die Leidenschaft der Musiker für diese Musikästhetik. Die Interpreten stammen aus verschiedenen Ländern (Deutschland, Russland, Schweiz, Spanien, Vereinigte Staaten von Amerika, Österreich) und aus verschiedenen Altersgruppen. Alle wurden bei ihren Kompositionen und Improvisationen durch ihre unterschiedliche Herkunft und ihr individuelles Umfeld geprägt. Die Sprache des Jazz verbindet alle Völker und Kulturen und ermöglicht es, sich miteinander auszutauschen. Dies auch ohne verbal zu kommunizieren.
Interessant ist es zu hören, wie die jeweiligen Bands die Musik auf ihre eigene Weise interpretieren und weiterentwickeln. Lass Dich von der Lebendigkeit dieser Musik, den von ihr assoziierten Bildern und der Spielfreude und Interaktion der Musiker untereinander überraschen!
Die Auswahlgruppe der «Volume 14»; Dieter Häner, Jonas Prina, Lukas Wyss, Stephan Kurmann
Die Jazzszene Südafrikas ist bis auf einige Exilmusiker international wenig bekannt. Einer von ihnen, der in Basel lebende Schlagzeuger Makaya Ntshoko, trat schon bei der Eröffnung unseres Clubs auf und hat bei uns die CD Happy House aufgenommen. Doch seit 2004 sind in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Afrikastudien Basel eine Vielzahl von Musikern aus Südafrika im bird’s eye aufgetreten, von denen viele in der Schweiz kaum bekannt waren. Die Liste der Namen liest sich wie ein Who is Who der südafrikanischen Szene, weshalb unser Club auch am Kap zu einem Begriff geworden ist. Einige unserer Gäste sind inzwischen verstorben: Bheki Mseleku, Robbie Jansen, Lulu Gontsana, Alex van Heerden, Zim Ngqawana und jüngst Sean Bergin. Ihnen ist diese CD gewidmet. Auf Gontsanas Anfrage gehen übrigens unsere Residencies zurück. Er selber verstarb, bevor er seinen Gastaufenthalt antreten konnte. Stattdessen kam der Trompeter Feya Faku 2006, gefolgt vom Pianisten Hilton Schilder 2008, dem Bassisten Carlo Mombelli 2010 und dem Trompeter Marcus Wyatt 2012. Sie alle traten mit jungen und etablierten Musikern aus der Schweiz auf, was zu langjähriger Zusammenarbeit, Freundschaft und zu Aufenthalten von hiesigen Musikern in Süd- afrika führte. Dieser Austausch wäre nicht möglich ohne die Unterstützung von Pro Helvetia Johannesburg, dem Südkulturfonds und den Kulturförderungen beider Basel. Dieser Sampler wurde erstmals über Crowdfunding realisiert.
Herzlichen Dank an alle, die dazu beigetragen haben. Ergänzend zu dieser CD stehen auf www.youtube.com/africanmusicbasel Videoaufnahmen bereit und auf unserer Webseite ein erweitertes Booklet in englischer Sprache.
Für die Auswahl auf dieser CD ist für einmal nicht eine Handvoll Musiker und Nichtmusiker verantwortlich, sondern Urs Wagner, Hersteller von High End HiFi- Anlagen mit dem Namen «Ensemble» (www.ensembleaudio.com). Jemand, der genau hinhört und &ndash Virtuosität und technische Brillanz voraussetzend – auf Stimmigkeit, musikalische Aussage und Authentizität Wert legt. Da es sich um Live Aufnahmen handelt, steht auch nicht die bis ins letzte Detail aufpolierte Aufnahmetechnik im Vordergrund, vielmehr soll der lebendige Raum des Clubs mit seiner besonderen Atmosphäre miteinbezogen sein (wobei zur Unterstützung des Hörvergnügens bewusst der Applaus nicht jedes mal mitdokumentiert ist). Das Ganze präsentiert sich wie ein Abend im bird’s eye. Urs Wagner hat seine Auswahl aus den vielen CDs getroffen, welche die Bands in eigener Regie von Aufnahmen aus dem Club produziert haben (Fremdproduktionen) und die nicht auf unseren Samplern vertreten sind. Die ungewöhnliche Abfolge und stimmungsvolle Auswahl hat uns gefallen. Mit einem Trompetensolo anzufangen ist bereits speziell – noch dazu mit einem, das auf der Natur-Obertonreihe aufgebaut ist und bis in deren Vierteltöne vordringt. Aussergewöhnlich, aber gerade deshalb auch spannend und Aufmerksamkeit auf sich ziehend. Darauf folgen weitere, beinahe hypnotisierende Klänge oft nur einzelner Instrumente. Zuweilen funkelt auch Ungewohntes auf, wie die bei gehaltenem Flügelpedal vom Tenorsaxophon erzeugten Resonanzen im zweiten Stück, oder die Zupftöne durch von Hand gedämpfte Flügelsaiten im achten Titel. Trotz den rhythmisch energischeren Komponenten, die mit der Zeit ins Spiel kommen, trägt eine ruhige Spannung die musikalische Reise. Sie sind herzlich eingeladen, in diesen Musik-Kosmos einzutauchen, mit oder ohne High End HiFi-Anlage.
Die Bands auf dieser CD sind sowohl im bird’s eye als auch im Museum Tinguely aufgetreten, wo wir für die Konzertreihe Roche’n’Jazz seit September 2005 über 50 Konzerte programmiert haben. Diese finden jeweils am letzten Freitag im Monat (ausser Dezember) um 16 Uhr nachmittags statt. Trotz oder gerade wegen der ungewöhnlichen Zeit erfreuen sich die Konzerte grosser Beliebtheit. Das Ambiente der beiden Lokalitäten ist so besonders wie unterschiedlich. Oft spielen die gleichen Gruppen im Museum wie im bird’s eye, manchmal sogar am selben Tag/Wochenende.
Es besteht keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Wir haben versucht eine schöne CD zusammenzustellen und aus dem Spektrum der Konzerte ergab sich von selbst eine beachtliche musikalische und kulturelle Vielfalt. In den meisten Gruppen sind unter den Musikern viele Nationalitäten vertreten. Musikalisch sind auf der CD brasilianische Klänge recht präsent, zum einen durch das Chico Pinheiro Quarteto, zum andern durch die Sängerin bei Alma und dem Programm bei den Stephan Kurmann Strings. In Zusammenarbeit mit dem Festival culturescapes ist auch eine Gruppe aus der Türkei zu hören, und Veit Arlt vom Zentrum für Afrikastudien hat Projekte mit südafrikanischen Bands oder Musikern bei uns realisiert. The Swiss Southafrican Jazz Quintet hat sowohl in der Schweiz (mit Siya Makuzeni als Gast) wie auch in Südafrika getourt, wo Domenic Landolf Andy Scherrer ersetzte und sich wiederum zum Stück «Kululeka» (frei sein) für sein Trio inspirieren liess. Alles in allem eine reichhaltige musikalische Begegnung vieler Länder und Kontinente. Wir haben uns sogar erlaubt zwei Stücke aneinanderzuhängen, «Zambesi» von Carlo Mombelli, das einem Fluss in Zimbabwe gewidmet ist, und «Gorée» des Österreichers Martin J. Reiter, gewidmet der senegalesischen Insel, von wo aus unzählige Afrikaner als Sklaven aus ihrer Heimat verschleppt worden sind. Der Austausch und die Vermischung der Kulturen finden heutzutage glücklicherweise auf viel erfreulichere Weise statt, wofür diese CD ein schönes Beispiel liefert - wir wünschen Ihnen damit viel Vergnügen.
Alle Aufnahmen dieser CD stammen aus Konzerten der Reihe Che ¡Bandoneón!, die wir in Zusammenarbeit mit
unserem Nachbarn, dem Musikmuseum, durchgeführt haben. Während im Musikmuseum in den Monaten Januar bis
Oktober eine Sonderausstellung über das Bandoneon stattgefunden hat, haben wir versucht mit unserer Konzertreihe
diesem Instrument und seinem Verwandten, dem Akkordeon, etwas nachzugehen. Dieses im bird’s eye wie im Jazz
sonst eher seltene Instrument ist in vielen jazzverwandten Stilen anzutreffen. Zu ihnen gehört vor allem der Tango,
der auch auf dieser CD eine zentrale Rolle spielt, die insgesamt eine faszinierende Stammlung lyrischer Begegnungen
der Bandoneon-/Akkordeontradition mit den Möglichkeiten der Improvisation präsentiert.
Dabei dokumentiert die CD noch nicht einmal die ganze Vielfalt dieser Konzertreihe. Es sind hier nur sechs Gruppen
von insgesamt dreizehn, die im bird’s eye aufgetreten sind, vertreten. Auch die Live-Atmosphäre können wir nicht
wiedergeben, nur eine schöne CD vorlegen, die dem Bandoneon gewidmet ist. Auch viele weitere interessante und
hervorragende Formationen, virtuose Akkordeonisten wie der Rumäne Emy Dragoï, der Italiener Antonello Messina,
der deutsche Klaus Paier, der Holländer Hans Sparla oder der Brasilianer Toni Sobrinho, sowie der Bandoneonist
Daniele di Bonaventura aus Italien, spielten im Rahmen unserer Konzertreihe ¡Che Bandoneón!, deren Reichtum das
Format einer einzelnen CD unmöglich einfangen und wiedergeben kann. Daher haben wir uns bewusst darauf konzentriert, eine Auswahl zusammenzustellen, von der wir hoffen, dass sie als Hörgenuss für Zuhause ebenso einzigartig ist wie die Veranstaltung, die ihr zugrunde liegt.
Was ist eine Ballade?
Ein langsames Stück? Viele Musiker pflegen pro Set ein solches im Programm einzubauen, allerdings kann das auch ein Bossa Nova oder so etwas sein, ein ruhiger Walzer, (wie z.B. For Jan), oder ein Duo. Es gibt viele Möglichkeiten etwas Ruhe und Besinnlichkeit in den Konzertablauf einkehren zu lassen. Im Vergleich zu den schnelleren, durchaus gewollt fetzigen, energiegeladenen Stücken richtet sich bei den Balladen die Energie gewissermassen nach innen statt nach aussen, die Musik sollte «in sich gehen» und nicht explodieren. (Auch wenn sich dies innerhalb einer Ballade durchaus auch umkehren und es zeitweise auch «losgehen» kann). In einem langsamen Tempo trotzdem zu swingen, einen «Groove» zu etablieren ist nicht leicht, und auch der vermeintliche Vorteil für die Solisten, dadurch Zeit zu bekommen, die Melodien und die Harmonien auszukosten, ist eigentlich eine Reifeprüfung. Auch Kommunikation und Zusammenspiel müssen bis ins feinste Detail stimmen. Wenn es aber den Musikern gelingt, mit einer Ballade Spannung zu erzeugen, entsteht etwas vom schönsten, was die Musik zu bieten hat.
Die vorliegende CD bietet dafür sieben eindrückliche Beispiele. Und wenn Alice Day – von der schon die erste der inzwischen über 20 CDs «live at bird’s eye» stammte – auch auf dieser CD wieder vertreten ist, dann nicht nur, weil sie zusammen mit Cojazz Plus gewissermassen die Hausformation des Clubs darstellt, sondern weil sie wirklich eine Meisterin der Ballade ist. Beim ersten und letzten Stück der CD handelt es sich um Standards, klassische Balladen, alle andern sind neuere Kompositionen der jeweiligen Musiker, mit Ausnahme von «Influencia do Jazz» von Carlos Lyra. Ironischerweise beschwert sich der Text dieses Bossa Nova darüber, wie der Jazz den Samba zerstöre, obwohl gerade dieser Einfluss den Bossa Nova überhaupt erst hervorgebracht hat – aber das ist eine andere Geschichte. Dieses Stück stellt ein absolutes Unikum dar, was die Formation betrifft, denn eigentlich stand ein Quintett auf der Bühne, die Rhythm Section machte nur einmal Platz, um Andy Scherrer als Gast für dieses eine Stück auf die Bühne zu bitten, was uns die einmalige Gelegenheit bietet, diesen Ausnahmemusiker sowohl am Piano wie auch am Sax auf derselben CD zu hören. Auch keine klassische Ballade ist «Magone», ein Stück, das unmittelbar vor der Produktion dieser CD im Club präsentiert und mitgeschnitten wurde, aber auch als Titel der soeben erschienenen Studio-Produktion des Bert Joris Quartets (FDM 46050 369112) fungiert. Wir danken Dreyfus Jazz herzlich für die Erlaubnis, diese Live-Version trotzdem für unsere CD verwenden zu dürfen.
Wir hoffen Sie haben Musse, dieses Tondokument geniessen und sich von der Magie der ruhigen Seite des Jazz verzaubern lassen zu können.
Streichinstrumente werden im Jazz überwiegend akkordisch als Background-Farbe eingesetzt. Auf «Strings on Top» sind sie nun aber multifunktional, kontrapunktisch, melodisch, solistisch, akkordisch, als rhythm section, als Effektinstrumente und in all diesen Funktionen gleichzeitig zu hören.
Stephan Kurmann, seit bald 20 Jahren Leiter der Stephan Kurmann Strings, verwirklichte mit dem Cellisten Daniel Pezzotti seine Idee des Festivals «Strings on Top», welches im Dezember 2005 über die bird’s eye-Bühne ging. In Szene gesetzt wurde ein auf diesem Gebiet besonders erfahrenes «String Quartet in Residence», das acht Programme mit Jazz oder jazzverwandter Musik einstudierte. Das einzigartige viertägige Festival verdeutlichte den Facettenreichtum der Integration eines Streichquartetts in ein Jazz-Ensemble und wurde mit der freundlichen Unterstützung von Roche, DRS2, cr basel, Schweizerische Interpretenstiftung, Heivisch, Novartis, SüdKulturFonds und Schertler Audio Transducers realisiert.
Sieben dieser spannenden, stilistisch wie konzeptionell unterschiedlichen Projekte, welche die zunehmend bedeutende und vielseitige Rolle von Streichinstrumenten im Jazz verdeutlichen, hören Sie nun auf «live at bird’s eye volume 8».
Altbekannte Jazzmusiker wie der Wiener Pianist Fritz Pauer, das junge und noch unbekannte Kompositionstalent Araxi Karnusian, der in den USA bestens etablierte Schweizer Komponist Daniel Schnyder und der in Genf lebende Engländer John Aram prägen dieses Musikerlebnis mit; Stephan Athanas lädt zu einem Streifzug in die arabische Kultur, Stephan Kurmann nach Cuba und Rodrigo Botter Maio nach Brasilien ein.
Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen.
Strings: Jürg Dähler & Akiko Hasegawa: violins, Matthijs Bunschoten: viola, Daniel Pezzotti: cello
Geige, Bandoneon, Mundharmonika, Cello, Englischhorn und sogar die Querflöte sind im Jazz eher selten anzutreffen. Aufnahmen aus Konzerten mit solchen Instrumenten auf einem Album zusammenzubringen: das war die Idee zu Volume 7, live at the bird’s eye, CALL IT WACHAWANNA.
Während der Geiger Rudi Berger aus Wien wie auch Olivier Ker Ourio von der Insel Reunion auf seiner Mundharmonika mit ihrer typischen Jazz Rhythmsection sehr jazzmässig agieren, werden bei den anderen Besetzungen ganz andere Stimmungen erzeugt. Beim Bandoneon in der Suite Piazzollana der argentinischen «Afines» von Emilio Solla sind die Tango-Adaptionen schon Programm. Auch bei der Bearbeitung der Sonate von Bohuslav Martinu, welche Gunter Wehinger anlässlich der ersten Beteiligung des bird’s eye an den Internationalen Musikfesttagen B. Martinu im November 2004 geschrieben und für sein New Trio übernommen hat, sind die klassischen Klänge vorprogrammiert. Daniel Pezzotti ist dank seiner einzigartigen Fähigkeit, das Cello so vielseitig als Begleit-, Solo- oder Bass-Stimme einzusetzen, inzwischen in unglaublich zahlreichen Jazz-Formationen anzutreffen. In gewissem Sinn ein «ungewöhnliches Instrument» ist auch die menschliche Stimme, nämlich ein ganz besonderes, oder wie die Sängerin Alice Day sagt: «The voice is the first and the original instrument». Ihre wie immer sehr freie Interpretation einer «old american melody» (1725) im Duo mit Schlagzeug («the drum is the second instrument») ist jedenfalls alles andere als alltäglich. (Das Duo war lediglich ein Teil des Programms mit ihrer speziellen Gospel- und Jazz-Gruppe). Und wenn die südafrikanische Formation «Rockart» (was sich auf Felsmalerei bezieht und nichts zu tun hat mit «Rock» als Musikstil) neben Flügel und Trompete Computermodulationen von Stimme und Perkussion einspielt, um einen Sound zu generieren, der unverkennbar die Charakteristika südafrikanischer Tradition und Eigenheit aufweist, dann berühren sich alle Extreme des Ursprünglichen und Postmodernen, des Elementaren und Exzeptionellen. Nicht weniger aussergewöhnlich, aber schwer einzuordnen, ist die Musik der Gruppe ZLOM (was auf polnisch Metallschrott heisst): zwei Amerikaner, ein Schweizer, ein Österreicher und ein Italiener spielen eine Komposition eines vietnamesischen Musikers!
Ob das überhaupt noch Jazz ist? Unwichtig. Hauptsache, es ist gute Musik, und es gefällt Ihnen. Jazz ist eine offene Musik, welche oft keinerlei Etiketten verträgt. Es gab eine Zeit, wo sich die Musiker sogar gegen den Titel «Jazz» gewehrt haben. So auch Johnny Griffin, von ihm gibt es eine Komposition mit dem Titel: call it wachawanna; englischer: call it what ya wanna; oder noch englischer: call it what you want to.
Die Kombination von Piano, Bass und Schlagzeug nimmt im Jazz eine besondere Stellung ein, bilden diese drei Instrumente in praktisch jeder Formation die sogenannte Rhythm Section – natürlich mit Variationen und Erweiterungen aller Art. Ob im Quartett mit Bläser (Sänger, Sängerin, Gitarrist usw) oder weiteren Instrumenten bis zur Big Band mit oder ohne Sinfonieorchester: auf der Rhythm Section baut im Jazz alles auf. Und wo diese grundlegenden Instrumente gar unter sich bleiben, wird jedes von ihnen aufgewertet. Zwangsläufig bekommt das Piano dadurch mehr Gewicht und noch die zusätzliche Aufgabe des Melodie-Instrumentes, aber auch Bass und Schlagzeug bekommen mehr Raum, um solistische und melodische Parts zu übernehmen. Das simple, klassische Piano-Trio umfasst einerseits also alles, was guter Jazz braucht, und schafft zugleich mehr Transparenz, grössere Intimität und mehr Spielraum für jedes einzelne der Elemente. Darin besteht der besondere Charme und zugleich die Herausforderung dieser «grossen» Kleinformation: auch die minimale Besetzung bietet unendlich viele Möglichkeiten des Zusammenspiels, der Hierarchien. So können Bass und Schlagzeug als blosse Begleitung des Klaviers fungieren, oder alle Instrumente treten in ihrer Eigenart gleichwertig auf. Es gibt eine Vielzahl von Konzepten, und jedes, sofern es gut umgesetzt wird, hat seinen besonderen Reiz. Das Trio kann sich an einfache oder komplizierte Arrangements halten oder sich viele Freiheiten erlauben, die sich in der intimen Kommunikation zu dritt natürlich leichter realisieren und harmonisieren lassen als in jeder grösseren Formation. Deshalb wird diese Möglichkeit oft und gern genutzt – gerade auch auf der vorliegenden CD, die von Energie pur bis zu absoluten Stille alles präsentiert, was an Musik, Dynamik und Stimmungen in einem ein Piano-Trio drin liegt.
Volume 6 bietet eine internationale Auswahl von Trios mit erfahrenen und bekannten Stars wie Dado Moroni (I) und Mark Soskin (USA), den hierzulande nicht so bekannten, aber genauso phantastischen Pianisten Franck Amsallem (geboren in Algerien, wohnhaft in Paris), Jürgen Friedrich (D) und Hervé Sellin (F), sowie zwei ganz jungen, grossen Talenten aus der Schweiz: Colin Vallon und Vera Kappeler. Lassen Sie sich von und mit uns in die besondere Welt der Piano-Trios entführen.
Schon in seinen amerikanischen Wurzeln verbindet der Jazz afrikanische Musikelemente – neben Rhythmus und Perkussion etwa die direkte Interaktion zwischen Gruppe und Solisten oder das für den Gospel wichtige «call-and-response»-Prinzip - mit europäischen «Zutaten» der Harmonik und Instrumentierung. Zwei der Musikerinnen auf dieser CD sind mit dieser Entstehungsgeschichte des Jazz grossgeworden. Die eine lebt in der Schweiz und trat im «bird’s eye» mit einer französischen Rhythmusgruppe auf, die andere kam mit ihrer amerikanischen Band nach Basel. Beide Formationen legen bis heute ein starkes Zeugnis ab von der Vitalität dieser afro-amerikanischen Musiktradition, die es dem Jazz erlaubt hat, sich im Lauf des 20.Jahrhunderts zu einer Weltsprache zu entwickeln. Auch die eine der beiden Schwedinnen, die auf dieser CD vorgestellt werden, lebte während drei Jahren in New York, wo ihre Musik nicht nur von der Sprache her beheimatet ist, auch wenn sie hier mit schwedischen Mitspielern auftritt. Die andere hingegen, Marianne Racine, lebt in der Schweiz, und ihr ist es mit ihrer schweizerischen Rhythmusgruppe gelungen, den Jazz mit schwedischer Musiktradition zu verbinden. Eine weitere Klangfarbe schliesslich liefert uns die Brasilianerin Giana Viscardi mit ihren deutschen und brasilianischen Mitmusikern: ein schönes Beispiel für den südamerikanischen Beitrag zur vielfältigen Weiterentwicklung des Jazz.
Wir freuen uns, Ihnen mit der CD «Singers» ein paar hervorragende Beispiele des vokalen Jazz präsentieren zu können und wünschen Ihnen damit viel Vergnügen.
Rolf Niederhauser, Vorstandsmitglied des Trägervereins Jazz-Live Basel,
Stephan Kurmann, künstlerischer Leiter des bird’s eye jazz club und
Peter Frey, cR DDB, Mitproduzent
Alle Bands, die im bird’s eye jazz club aufgenommen werden, lesen selber das Stück aus, welches sie für unsere «live at the bird’s eye» CDs zur Verfügung stellen wollen. Diese Auswahl wird anschliessend von verschiedenen unserer Musikerfreunden angehört und bewertet. Die Stücke mit der höchsten Punktzahl kommen in eine engere Auswahl und werden neu abgemischt. Erst dann wird wiederum von Musikerfreunden (die Unterzeichnenden halten sich bei dieser Auswahl zurück) entschieden, was genau auf die CD kommt. Leider können gelegentlich auch schöne Stücke nicht verwendet werden, nur weil uns bei der Aufnahme die Technik einen bösen Streich gespielt hat. Live-Aufnahmen, besonders von einer kleinen Bühne, wie der unsrigen, sind natürlich schwieriger zu bearbeiten als Studioaufnahmen. Die nicht immer optimale Soundqualität wird aber durch die einzigartige Live-Atmosphäre wett gemacht.
Auf dieser CD sind besonders belgische und italienische Musiker stark vertreten, Holland, Frankreich und die Schweiz sind mit dabei, aus Übersee haben uns die USA, Brasilien und Argentinien ihre Botschafter geschickt..
Wir freuen uns Ihnen die SELECTION 2002 vorstellen zu dürfen und wünschen Ihnen viel Vergnügen!
Beatrice Oeri, Präsidentin des Trägervereins Jazz-Live Basel und Stephan Kurmann, künstlerischer Leiter des bird’s eye jazz clubs, im Oktober 2002.
Nachdem «Live at the bird’s eye | Sommertrios» 2000 einen schönen Einblick in das Schaffen einiger lokaler Trioformationen ermöglichte, standen nun für diese «Selection 2001» internationale Formationen zur Auswahl. Die technischen Aufnahmeeinrichtungen wurden erheblich verbessert, und wir sind stolz Ihnen diese CD präsentieren zu dürfen. Sie präsentiert Aufnahmen aus 9 Monaten unseres Programms (September 00 bis Mai 01). Ganz herzlich danken wir allen Musikern und Freunden, die uns bei der Auswahl behilflich waren. Viele der schönen Aufnahmen werden ihren Platz erst auf einem späteren «Volume» (Singers/Piano Trios u.a.) finden. Selbstverständlich haben auch Musiker der lokalen Szene in dieser internationalen Auswahl ihren verdienten Platz gefunden, und zwar sowohl bestandene (Andy Scherrer/Isla Eckinger), als auch jüngere (Domenic Landolf Quartet). 9 Amerikaner, 6 Schweizer, 4 Österreicher, 1 Belgier, 1 deutsch-amerikanischer und 1 schweiz-amerikanischer Doppelbürger sind auf dieser CD vertreten.
Wir danken speziell der Werbeagentur cR DDB Basel, die uns bei der Produktion dieser CD massgeblich unterstützt hat.
Viel Vergnügen mit der SELECTION 2001!
Nun ist es soweit, und die zweite CD Live at the bird’s eye jazz club liegt vor: Eine CD voller Spass und Spannung, Gefühl und Virtuosität, die einen wunderbaren Bogen zwischen lyrischem und swingendem Jazz schlägt – von George Gershwin über Thelonius Monk bis zu Miles Davis.
Die aus New York stammende Adrienne West wird vom Genueser Dado Moroni wie immer hervorragend begleitet und zu wahren Höhenflügen angetrieben. Einen wesentlichen Anteil an dieser Leistung haben aber auch die sich abwechselnden Schlagzeuger Peter Schmidlin und Norbert Pfammatter sowie «Mr. bird’s eye», Stephan Kurmann, am Bass.
Diese Art von Musik kommt eben immer wieder am besten an Live-Konzerten in einem intimen Rahmen, wie im bird’s eye, zum tragen - ja sie braucht sogar diese Atmosphäre, um sich voll entfalten zu können. Adrienne und Dado haben sich mit ihrer «crew» voll entfaltet und uns allen eine unvergessliche Freude bereitet, die nun auf dieser CD weiterleben wird.
HEIVISCH möchte diese Freude mit allen Jazz Fans teilen, und wünscht beim Geniessen dieser musikalischen Leckerbissen einen guten Appetit und eine wohlige Verdauung!
Live at the bird’s eye volume 1 trägt den Titel Sommertrios 2000 und ist der hiesigen Szene gewidmet.